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Am 04. und 05. Juni 2024 fand in Berlin die außerordentliche "Politik gegen Hunger"-Konferenz unter dem Titel "Twenty Years of Action: Advancing the Human Right to Food" statt.
Sie finden die Mitschnitte der Konferenz unter folgendem Link:
https://www.youtube.com/watch?v=kTy5e3OpNMk&list=PLWbmpcFEth-dTKrD8v3rZFoQvjFB4YSPB&index=27
Es startet mit dem Video Nr. 27 und endet mit dem Video Nr. 1.
Auf der Konferenz nahmen rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 38 Ländern das 20-jährige Bestehen der "Freiwilligen Leitlinien zur Unterstützung der schrittweisen Verwirklichung des Rechts auf Nahrung im Kontext nationaler Ernährungssicherung" zum Anlass, gemeinsam die Erfolge und Herausforderungen bei der Verwirklichung des Rechts auf Nahrung zu diskutieren.
Die gemeinsamen Erkenntnisse und Empfehlungen der Konferenzteilnehmer wurden zum Abschluss der Konferenz an den Chair des Welternährungsausschusses (CFS), Nosipho Nausca-Jean Jezile, und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, stellvertretend für alle Regierungen, übergeben und werden in internationale Bemühungen um eine Verwirklichung des Rechts auf Nahrung einfließen.
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir eröffnete die Konferenz. Staatssekretär Jochen Flasbarth aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sowie CFS-Chair Nosipho Nausca-Jean Jezile begrüßten die Gäste. Der Vorsitzende der Konferenz und stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte, Michael Windfuhr, hieß die Gäste ebenfalls willkommen. Maurizio Martina, stellvertretender Generaldirektor der FAO, hielt anschließend einen Impulsvortrag zur Rolle und Bedeutung des Rechts auf Nahrung in der Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme.
In insgesamt sechs Arbeitsgruppen wurde diskutiert, wie eine Agenda für die Umsetzung des Rechts auf Nahrung bis 2034 aussehen könnte und wie die verschiedenen Stakeholder-Gruppen zur Umsetzung des Rechts auf Nahrung beitragen können. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden im Anschlusspanel von CFS Chair Nosipho Nausca-Jean Jezile, Chafik Ben Rouin (OHCHR), Prof. Elisabetta Recine, Präsidentin des Nationalen Rats für Lebensmittel- und Ernährungssicherheit (CONSEA), Juan Jose Echanove (FAO Rural Transformation and Gender Equalitiy Division) sowie Swantje Nilsson, Leiterin der Abteilung Internationale Zusammenarbeit im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), ausgewertet und diskutiert.
In mehreren Paneldiskussionen wurden verschiedene Inhalte des Rechts auf angemessene Nahrung unter Beteiligung des Publikums reflektiert. Ein Tête á tête zwischen Frau Künast (MdB und ehemalige Landwirtschaftsministerin) mit Michael Windfuhr beleuchtete ergänzend die Erfolge der letzten 20 Jahre und Ausblicke auf die Rolle Rechts auf Nahrung national und international.
Zum Abschluss der Konferenz fasste Staatssekretärin Claudia Müller (BMEL) die Ergebnisse der Konferenz zusammen und gab einen Ausblick auf die Zukunft.
2024 würdigen wir als Weltgemeinschaft einen wichtigen Meilenstein für die Umsetzung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung: Das 20-jährige Bestehen der 2004 verabschiedeten "Freiwilligen Leitlinien zur Unterstützung der schrittweisen Verwirklichung des Rechts auf Nahrung im Kontext nationaler Ernährungssicherung" der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO).
Mit internationalen und auch nationalen Akteurinnen und Akteuren, mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft wollen wir den Erfolgen und Herausforderungen bei der Umsetzung des Rechts auf Nahrung im Plenum und in nach Akteursgruppierungen aufgeteilten Arbeitsgruppen nachspüren. Die Zusammenführung unterschiedlicher Blickwinkel und Ebenen erlaubt es, einen holistischen Ansatz zu fördern.
Das Ziel der Konferenz ist es, konkrete Impulse für eine rechtebasierte Transformation der Ernährungssysteme zu geben und diese in die internationalen Prozesse einzuspeisen. Wir wollen diskutieren, was die Freiwilligen Leitlinien bewirkt haben und was wir zukünftig gemeinsam erreichen wollen. Wie können wir trotz Kriegen und Konflikten sowie multiplen Krisen Hunger und Fehlernährung vermeiden? Wie können wir Armut, Diskriminierung und soziale Ungerechtigkeit als strukturelle Gründe für Hunger und Fehl- und Mangelernährung adressieren? Ausgehend von einer internationalen Bestandsaufnahme, werden wir auch den Blick nach Deutschland richten. Wie ist es um die Verwirklichung des Recht auf Nahrung in Deutschland bestellt? Welchen Beitrag hat Deutschland zur Verwirklichung des Rechts auf Nahrung national geleistet? Hierzu laden wir auch nationale Akteurinnen und Akteure ein, um im Dialog mit internationalen Partnerinnen und Partnern eine Brücke für dynamische Lösungsansätze zu bauen.
Diese Sonderausgabe der "Politik gegen Hunger" Konferenz zielt auf eine ehrliche Bestandsaufnahme von Erfolgen, Chancen und Versäumnissen sowie künftigen Herausforderungen bei der Verwirklichung des Rechts auf Nahrung. Dabei sollen Kernthesen der Konferenz Eingang finden in aktuelle internationale Prozesse, um eine nachhaltige, menschenrechtsbasierte Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme zu befördern. Wir wollen einen konkreten Beitrag für die Vorbereitung der 52. Plenardebatte des Welternährungsausschusses (Committee on World Food Security, CFS) im Oktober 2024 leisten und diesen dabei unterstützen, im Jubiläumsjahr ein entschlossenes Bekenntnis zur Stärkung des Rechts auf Nahrung zu formulieren. Aber auch der UN Food Systems Summit, das High Level Political Forum (HLPF), der Summit of the Future, G7 und G20 Prozesse sind ausschlaggebend, um eine rechtebasierte Transformation voranzubringen. Denn nur so finden wir den Schlüssel für die rechtebasierte Stärkung von Ernährungssicherung weltweit.
Weitere Informationen finden Sie im Hintergrundpapier.